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GEWÖHNLICHE GEBIRGSSCHRECKE

(Podisma pedestris) 

GEWÖHNLICHE GEBIRGSSCHRECKE

Systematik 

Die Gewöhnliche Gebirgsschrecke gehört zur Familie der Knarrschrecken (Catantopidae). 

Merkmale 

Die Männchen erreichen eine Körperlänge von 17 bis 19 mm, die Weibchen werden mit 24 bis 30 mm deutlich größer. Die Grundfarbe ist rotbraun mit gelben und schwarzen Zeichnungen. Die Hinterschenkel sind auf der Unterseite rot, die Hinterschienen sind bläulich und mit weißen Dornen besetzt. Die Flügel sind zu winzigen Lappen reduziert.  

Vorkommen 

Die Gewöhnliche Gebirgsschrecke kommt von den Pyrenäen bis in die Mongolei vor. Verbreitungsschwerpunkte in Europa sind die Alpen und Skandinavien. Ihre vertikale Verbreitung reicht in den Alpen bis 2600 m ü. NN. Außeralpine Vorkommen sind in Deutschland derzeit nur im Oberen Donautal und in Mittelfranken bekannt. 

Lebensraum 

Die Gewöhnliche Gebirgsschrecke bevorzugt trocken-heiße Lebensräume. Sie lebt in Steppen, steinigen Bergwiesen und alpinen Matten. Typische Lebensräume der Mittelgebirge sind Schutthalden und Felsköpfe. Die Lebensräume im Oberen Donautal sind südwestexponierte Felsköpfe und felsige Steilhänge. 

Biologie 

Gebirgsschrecken legen ihre Eier in den Boden. Die Larven der wenig kälteempfindlichen Gebirgsschrecke schlüpfen vermutlich schon früh im Jahr. Die erwachsenen Tiere (Imagines) treten von Juni bis September oder später auf. Gebirgsschrecken ernähren sich von Gräsern und Kräutern. Sie sind Beutetiere von Eidechsen, z.B. Zauneidechse, und von Insekten fressenden Vogelarten.

Anders als bei den meisten Kurzfühlerschrecken erfolgt die Lauterzeugung bei den Knarrschrecken nicht mit den Hinterschenkeln, sondern durch Aneinanderreiben der Mandibeln (”Zähneknirschen”). Die Laute sind leise, knisternde Töne. Die Hörorgane befinden sich seitlich im ersten Segment des Hinterleibs.

Der Verlust der Flugfähigkeit setzt die Gefahr der Verdriftung herab und könnte als Anpassung an windexponierte Lebensräume (Hochgebirge, Steppe) angesehen werden. Gelegentlich treten jedoch auch Tiere mit voll entwickelten Flügeln auf. Dies fördert die Ausbreitung und Gründung neuer Populationen.   

Gefährdung & Schutz 

Die Population im Oberen Donautal umfasst derzeit geschätzte 100 bis 200 Tiere. Aufgrund der sehr kleinen Populationsgröße und die kleinflächig ausgebildeten Lebensräume ist die Gebirgsschrecke akut gefährdet. Die Art ist in der Roten Liste (B.-W.) „vom Aussterben bedroht” eingestuft. Gezielte Freistellung von trockenheißen Standorten vergrößert und vernetzt die Lebensräume der Gebirgsschrecke. Bei den Maßnahmen zur Besucherlenkung im Rahmen des Projekts Schaufelsen wurden die Vorkommen der Gewöhnlichen Gebirgsschrecke berücksichtigt. 


Steckbrief Gewöhnliche Gebirgsschrecke [PDF 150 KB]

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