OUTDOOR - Sportarten im Blickpunkt von nachhaltiger Entwicklung, Ökonomie und Ökologie
Natur erleben und dabei gleichzeitig den richtigen Kick und das entsprechende Feeling vermittelt bekommen, stehen laut Tourismus-Forschung hoch im Kurs bei den Freizeitaktivitäten. Um dies zu erreichen, wird häufig die Natur als sportlicher Bewegungsraum genutzt. Aus der Sicht des Sports sind es daher konsequenterweise die Natursportarten, welche das Wasser bzw. die Wasserfläche, den Luftraum, das Relief, den Schnee, Wald und Flur und den Fels der Gebirge als Räume für die sportliche Aktivität und das Erlebnis erschließen.
Segeln, Surfen, Kanu- und Kajakfahren, Tauchen, Rudern, Ski alpin, Snowboard, Skilanglauf und Rodeln, Radfahren mit Tourenrad oder Mountainbike, Klettern, Trekking und Wandern, mit Wanderstiefeln oder im Schnee mit Schneeschuhen. Die Palette ist breit. Vom nichtorganisierten Sportler bis zu Vereinen und Schulen - bei außerschulischen Aktivitäten wie Schullandheimen, Studienfahrten oder Tagesausflügen mit sportlichem Hintergrund nutzen alle den Naturraum als Klassenzimmer oder Sportstätte.
Das Jahr der RIO + 10 - Konferenz in Johannesburg 2002 und die Weltdekade Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), ausgerufen von der Vollversammlung der Vereinten Nationen für die Jahre 2005 bis 2014, thematisieren den Naturverbrauch und sind ein weiterer Anlass, die Beziehungen von Umweltbildung und (Sport-) Ökotourismus genauer zu betrachten.
Das Ausüben solcher Sportarten zieht die Phänomene des Massentourismus nach sich und es entsteht die Gefahr einer unkontrollierten und vor allem unreflektierten Naturnutzung und damit ein Spannungsfeld zwischen Mensch und Natur, zwischen dem Nutzer eines Raumes oder Geländes und dem genutzten Raum, zwischen dem Sport und dessen Umweltverträglichkeit.
Wie intensiv können diese Natursportarten ausgeübt werden, ohne dass die Auswirkungen auf die genutzten Flächen unumkehrbare Folgen haben? In diesem Zusammenhang traten in den letzten Jahren Konfliktsituationen auf, die letztlich aber meistens in offenen, konstruktiven Dialogen zwischen Sport- und Naturvertretern bewältigt werden konnten.
Die an den Lösungsstrategien beteiligten Fachverbände aus dem Sportbereich (LSV, DSV, DAV, etc.) und dem Naturschutz (LNV, BUND, NABU, etc.) haben nach Darstellung ihrer Ziele und nach Analyse der Konfliktfelder gemeinsame Strategien entwickelt, um eine sport- und naturverträgliche Koexistenz auf der Basis gemeinsamer Aktionen zu ermöglichen.
Bei dieser Vorgehensweise sind in Baden-Württemberg die von der Sport-Umwelt-Problematik betroffenen Fachministerien (KM, MLR, UM ) mit bestimmten Einrichtungen mit eingebunden. Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang die „Klärungsstelle Sport“ sowie die „Arbeitsgruppe Sport und Umwelt“ am Ministerium für Kultus, Jugend und Sport.