(Dianthus |
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Systematik |
Die Pfingstnelke, auch „Felsennägele” genannt, gehört zur Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). |
Merkmale |
Die Pfingstnelke ist eine Polsterpflanze mit vegetativen Rosetten. Die blaugrünen Grundblätter sind nur ca. 2 mm breit und zwischen 1,5 und 3,5 cm lang, am spärlich belaubten Stengel sind sie etwas kürzer und sitzen paarweise (gegenständig) angeordnet. Der 10 bis 30 cm hohe Blütenstengel ist unverzweigt und trägt meist eine rosa Einzelblüte. Da die Pflanzen nicht einzeln, sondern immer in Gruppen wachsent, bilden sich kleine, lockere Polster. |
Vorkommen |
Die Art kommt nur in Mitteleuropa vor. Verbreitungszentren sind der Französische, Schweizer und Süddeutsche Jura. Im Norden Deutschlands und in den Alpen fehlt die Art. In Baden-Württemberg kommt sie vor allem auf der Schwäbischen Alb vor. Zum erstenmal in der Literatur erwähnt wurde die Art für Baden-Württemberg 1790, nachdem sie in „Urach auf der Festung” gefunden wurde. |
Lebensraum |
Die Pfingstnelke besiedelt fast ausschließlich Felsen. Sie bevorzugt warme, trockene, meist flachgründige Felsböden. Man findet sie vor allem auf Felsbändern, aber auch auf Felsköpfen sowie in Spalten. |
Biologie |
Die Pfingstnelke blüht von Ende Mai bis Ende Juni. Ihre langen, nektarreichen Blüten werden von Tagfaltern bestäubt. Als wintergrüne Pflanze muss sie nicht nur sommerliche Dürre, sondern auch winterliche Frosttrocknis ertragen. Die Pfingstnelke ist eine Pflanze trockenheißer Standorte, ein sog. „Xerophyt” mit zahlreichen Anpassungen wie Polsterwuchs, kleinen Blättern, Wachsüberzug auf Blätter und Sproß sowie Leitbündel mit Festigungsgewebe. Die Pflanze ist ein Oberflächenwurzler mit nur wenigen Zentimeter langen Wurzeln. |
Gefährdung & Schutz |
Alle Nelkenarten sind geschützt. Die Pfingstnelke ist nach der Roten Liste der verschollenen und gefährdeten Pflanzen (B.-W.) als „gefährdet” eingestuft. In früheren Jahren wurde sie aufgrund ihrer schönen Blüte häufig ausgegraben. Heute ist die Art durch Luftverschmutzung sowie durch Trittbelastung durch Wanderer und Kletterer gefährdet. Zum Schutz der Pfingstnelke und anderen Arten werden an Felsen Maßnahmen zur Besucherlenkung durchgeführt. An Kletterfelsen können unterhalb des Felskopfes Umlenkhaken angebracht oder bestimmte Bereiche vom Klettern ausgenommen werden. |
Steckbrief
Pfingstnelke [PDF 160 KB]