(Sisymbrium austriacum) |
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Systematik |
Die Österreichische Rauke gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). |
Merkmale |
Die Pflanze ist zwei- bis mehrjährig und bildet eine tiefe Pfahlwurzel. Der ästige Stengel ist 20 bis 80 cm hoch. Die Blätter sind vielgestaltig, meist gezähnt, fiederspaltig oder ganzrandig. Die gelben Blüten erscheinen von Mai bis Juli. Die Früchte (Schoten) sind 2 bis 6 cm lang. |
Vorkommen |
Die Österreichische Rauke ist lückenhaft in Südwest- und Mitteleuropa verbreitet. In Baden-Württemberg kommt sie vor allem auf der Schwäbischen Alb vor. Im Oberen Donautal wächst die Pflanze an fast jedem größeren Felskomplex. |
Lebensraum |
Die Österreichische Rauke wächst auf mäßig trockenen, steinig-kiesigen, meist kalk- und stickstoffreichen Standorten. Die Pflanze besiedelt Felsen, Felsschutt, Balmen und Höhleneingänge. Im Siedlungsbereich kommt sie gelegentlich auf Schuttplätzen und Güterbahnhöfen vor. |
Biologie |
Die etwas Licht und Wärme liebende Österreichische Rauke gilt als Charakterart der Pflanzengesellschaft der Balmen. Diese
geschützten Fels-Standorte werden häufig von Wildtieren als Lagerplatz genutzt und sind somit einer natürlichen Düngung
und Trittbelastung ausgesetzt. Mit Hilfe der Pfahlwurzel kann die Rauke in den trockenen Balmen Wasservorräte der tieferen
Bodenschichten erreichen. |
Gefährdung & Schutz |
Die Bestände der Österreichischen Rauke sind durch übermäßige Trittbelastung von Balmen und Höhleneingängen durch Wild (Gämsen) und Menschen teilweise gefährdet. Beschattung durch aufkommende Bäume im Bereich der Felsen verkleinert die Lebensräume. Die Pflanze wird in der Vorwarnliste der Roten Liste (B.-W.) geführt. Gezielte Freistellungen fördern die Bestände und Maßnahmen zur Besucherlenkung schonen die natürlichen Wuchsorte. |
Steckbrief
Österreichische Rauke [PDF 150 KB]