(Lacerta agilis) |
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+ Systematik |
Die Zauneidechse gehört zur Familie der Echten Eidechsen (Lacertidae). |
Merkmale |
Der Körper der Zauneidechse wirkt kräftig, fast massig, die Gesamtkörperlänge beträgt 20 bis 24 cm. Die Haut des Männchens ist an den Körperseiten und auf der Bauchunterseite grün gefärbt, mit schwarzen und schwarzgesäumten Flecken. Während der Paarungszeit ist das Mänchen intensiv grün gefärbt. Auf dem Rücken erstreckt sich ein hell gebänderter, dunkelbrauner Streifen, in dessen Mitte eine feine, meist in kleine Striche aufgelöste weiße Linie verläuft. Das Weibchen ist unauffällig gelbbraun oder graubraun gefärbt, die Maserung gleicht dem des Männchens. |
Vorkommen |
Die Zauneidechse kommt von den Pyrenäen bis nach Nordwest-China sowie vom Kaukasus bis nach Schweden und Finnland vor. Sie fehlt in Süd- und Westfrankreich und in Italien. Sie kommt bis 2.500 m ü. NN vor. Die Art gilt als weit verbreitet. In Baden-Württemberg kommt sie in allen Naturräumen vor. |
Lebensraum |
Das Reptil besiedelt trockene, sonnige Lebensräume mit lockerem Pflanzenbewuchs wie z. B. Weg- und Waldränder, Weinberge, Heideflächen, Steinhaufen, Kiesgruben, aufgelassene Steinbrüche, Steinschutthalden und Felsen. |
Biologie |
Zauneidechsen halten sich im Gegensatz zur Mauereidechse meist am Boden auf und klettern selten. Die Zauneidechse macht von Oktober bis etwa Anfang April an frostfreien Orten eine Winterruhe. Danach verlassen die Tiere bei schönem Wetter täglich ihre Verstecke und erwärmen sich in der Sonne, bevor sie auf Nahrungssuche gehen. Die Zauneidechse ernährt sich von Insekten. Bei Gefahr können die Tiere den Schwanz an einer vorgegebenen Bruchstelle abwerfen. Dieser bewegt sich noch längere Zeit auffällig und zieht die Aufmerksamkeit des Feindes auf sich. Der Schwanz wächst wieder nach, erreicht jedoch nicht mehr die volle Größe. Ab Anfang Mai beginnt die Paarungszeit, in der die Männchen manchmal Rivalenkämpfe durchführen. Mitte Mai bis Ende Juni legt das Weibchen etwa 10 bis 14 weichschalige Eier im Boden ab. Die Jungen schlüpfen nach 60 bis 65 Tagen. |
Gefährdung & Schutz |
Die Zauneidechse ist durch die Zerstörung ihrer Lebensräume sowie durch die Schadstoffbelastung der Beutetiere bedroht.Eine akute Gefährdung nach der Roten Liste liegt jedoch nicht vor. In der Artenliste der FFH-Richtlinie (EU) ist die Zaueneidechse als eine „streng zu schützende Tierart von gemeinschaftlichem Interesse” eingestuft. Durch Erhaltung von Verstecken, Sonnenplätzen und frostfreien Winterquartieren und durch den verringerten Einsatz von Pestiziden kann der Bedrohung entgegen gewirkt werden. |
Steckbrief
Zauenidechse [PDF 150 KB]