(Saxifraga paniculata)
Systematik |
Die Pflanze gehört zur Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae). |
Merkmale |
Der Traubensteinbrech ist eine Rosettenpflanze, die größere Polster bilden kann. Die Blätter besitzen die Form einer Zunge. Sie sind 1 bis 6 cm lang, am Ende meist kurz zugespitzt, am Rand fein und regelmäßig gezähnt und am Grunde fein bewimpert. Die Blätter sind dickfleischig, ledrig ausgebildet, blaugrün gefärbt und besitzen randlich zahlreiche Kalkdrüsen. Der 10 bis 40 cm hohe Blütenstengel verzweigt sich im oberen Drittel in zahlreiche Blüten tragende Ästchen. Die Blüte besteht aus fünf weißlichen Blättern, die rot gepunktet sind. |
Vorkommen |
Die Pflanze ist in den Gebirgen Mittel- und Südeuropas verbreitet, sie kommt aber auch in Vorderasien, im nordöstlichen Nordamerika, auf Grönland und Island vor. In Baden- Württemberg kommt die Art vor allem auf der Schwäbischen Alb und vereinzelt auch im Südschwarzwald vor. Sie ist in den Mittelgebirgen ein Eiszeitrelikt. |
Lebensraum |
Der Traubensteinbrech wächst an lichtreichen, jedoch nicht direkt der Sonne ausgesetzten, meist trockenen, an Feinerde armen Felsstandorten. Typischer Wuchsort sind Felskanten und Felsköpfe. |
Biologie |
Die Pflanze blüht von Mai bis Juli. Innerhalb einer Blüte reifen zuerst die männlichen Blütenteile, danach die weiblichen. Die Blüten werden von kleinen Insekten bestäubt. Die reifen Samen fallen ab Juli aus ihren Fruchtkapseln. Neben der Vermehrung durch Samen ist die Ausbreitung durch abgebrochene Rosetten oder wurzelnde Ausläufer sehr erfolgreich. Die Pflanze überwintert mit ihrer Blattrosette an der Erdoberfläche. Auffällig sind die weißen Kalkausscheidungen an den Blättern. Über spezielle Kalkdrüsen entledigt sich die Pflanze des überschüssigen Kalks, den sie über ihre Wurzeln aufnimmt. Dies ist eine besondere Anpassung an den sehr hohen Kalkgehalt im Boden. |
Gefährdung & Schutz |
Der Traubensteinbrech ist nach der Roten Liste (B.-W.) der verschollenen und gefährdeten Pflanzen als „schonungsbedürftig” eingestuft. Gefährdet ist die Art durch Entnahme von Pflanzen sowie durch Tritt. Besucherlenkungen auf Felsköpfen (Ausstiegsverbote und „Umlenken”) sowie aufmerksames Gehen und Klettern im Bereich der Wuchsorte schonen und schützen die Pflanzen. |
Steckbrief
Traubensteinbrech [PDF 160 KB]